Wie ich zum Pferdegestützten Coaching kam und ein Pferd mir half eine neue Ausrichtung zu finden
- sabrinasgoff
- 28. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
2019 ging ich auf Weltreise und hatte begonnen, mein Leben neu auszurichten. Ich wusste: Der Weg, den ich bisher gegangen war, passte nicht mehr. Ich suchte nach etwas Neuem beruflich, aber auch persönlich. Nur wusste ich noch nicht genau, wie dieses „Neue“ aussehen sollte.
Dann kam die Pandemie. Anstatt weiter um die Welt zu reisen, blieb ich mit einer Freundin in Ägypten hängen. Was als Zwischenstopp gedacht war, wurde zu einem großen Abenteuer und einer intensiven Zeit der Begegnung mit einem Pferd. Und mit mir selbst.
Dort traf ich Yasmin, eine Engländerin, die schon länger in Ägypten lebte. Sie erzählte mir, dass sie eine Ausbildung im pferdegestützten Coaching machte. Ich war neugierig, aber ehrlich gesagt auch skeptisch vor allem, was den Umgang mit Pferden anging. Ich selbst hatte bisher keinen Bezug zu Pferden, eher Respekt und Zweifel daran, wie Pferde gehalten werden.
Yasmin fragte mich, ob ich sie begleiten wolle, als ihr Pferd Sibu in einen neuen Stall umzog – mitten in der Wüste. Ich sagte ja und war erleichtert als ich erlebte, wie achtsam alle Beteiligten mit dem Tier umgingen.

Ein paar Tage später besuchte ich Sibu allein. Ich kam an, war innerlich aufgewühlt von einer Sprachnachricht, die ich gerade abgehört hatte. Als ich aufsah, tobte Sibu durch seine Einzäunung. Er galoppierte, schlug aus, wirkte wild, fast zornig. Ich blieb stehen. Beobachtete. Und plötzlich traf es mich: Das, was er ausdrückte, war das, was ich in mir fühlte.
Ich ging spazieren, kam später zurück und spürte eine neue Ruhe. In mir. Und in ihm.
Dieser Moment hat sich tief eingebrannt.
Zurück in Deutschland war für mich klar: Ich will verstehen, was da passiert ist.
Ich buchte mein erstes pferdegestütztes Coaching. Die Pferde waren frei und bildeten eine Art lebendige Aufstellung um mich herum. Es war kraftvoll, klar, tief.
Für mich war eindeutig, dass mehr hinter dieser Methode steckt.
Obwohl ich keine „Pferdefrau“ war, begann ich, in verschiedenen Ställen mitzuarbeiten, lernte den Umgang mit Pferden, absolvierte Praktika, machte die Ausbildung im pferdegestützten Coaching und den Sachkundenachweis.
Heute begleite ich selbst Menschen mit Pferden, insbesondere Führungskräfte und Teams.
Denn ich habe erfahren:
👉 Pferde spiegeln, was in uns wirklich lebendig ist.
👉 Sie helfen, Klarheit zu finden, wo Gedanken sich im Kreis drehen.
👉 Sie schaffen eine Verbindung mit uns selbst und mit anderen jenseits von Rollen, Erwartungen und Status.
Pferde urteilen nicht. Sie reagieren auf das, was ist.
Und genau das macht sie zu so kraftvollen Co-Coaches.
Ich hatte nicht geplant, mit Pferden zu arbeiten.
Aber sie haben mir gezeigt, wie ich arbeiten will:
Echt.
Klar.
Auf Augenhöhe.
Wertschätzend.
Lebendig.


Kommentare